Nachtsichtgerät kaufen - Kaufberatung
Der Unterschied zwischen Wärmebildkamera und Nachtsichtgerät in Kürze erklärt:
Wärmebild- und Nachtsichtgeräte gehören beide zur Kategorie der Fernoptik und nutzen wissenschaftliche Erkenntnisse über Licht und Optik, um entfernte Objekte sichtbar zu machen. Sie ermöglichen es, bei Dunkelheit Objekte, Wild oder Menschen zu sehen, eine Fähigkeit, die traditionelle Ferngläser nicht haben. Allerdings nutzen diese beiden Arten von Geräten verschiedene Technologien.
Ein Nachtsichtgerät arbeitet ähnlich wie unser menschliches Auge: Es benötigt Lichtenergie, die auf ein Objekt trifft und von diesem reflektiert wird, um es wahrzunehmen. Ein Nachtsichtgerät kann jedoch auch mit dem bei Nacht vorhandenen Restlicht umgehen, da selbst der Mond, die Sterne und kleinere künstliche Lichtquellen genügend Helligkeit erzeugen. Diese Geräte werden daher auch als Restlichtverstärker bezeichnet. In einer völlig abgedunkelten Umgebung wäre das Gerät jedoch blind.
Im Gegensatz dazu verwenden Wärmebildgeräte keine sichtbare Lichtenergie, sondern Infrarotstrahlung. Sie nutzen die Tatsache, dass Temperaturunterschiede zu unterschiedlichen Infrarot-Wellenlängen führen. So können sie die normalerweise unsichtbare Wärmestrahlung von Objekten und Lebewesen sichtbar machen. Deshalb erscheinen Menschen, Tiere oder Gegenstände in unterschiedlichen Farben.
Auf kurze Distanzen ist es möglich, Wild präzise zu identifizieren. Bei größeren Entfernungen kann dies mit einer Wärmebildkamera jedoch schwierig sein, da die Auflösung der Wärmebildsensoren nicht ausreicht. In solchen Fällen kommt das Nachtsichtgerät ins Spiel. Insbesondere in Kombination mit einem leistungsstarken Laser-Infrarotaufheller und einem Teleobjektiv kann ein Nachtsichtgerät auch auf größere Entfernungen detailgenaue Bilder liefern.
Für einen schnellen Überblick ist das Nachtsichtgerät jedoch weniger geeignet: Selbst wenn man dank der Wärmebildkamera weiß, wo sich das beobachtete Objekt befindet, kann es schwierig und zeitaufwendig sein, weit entfernte Objekte auf dem Bild des Nachtsichtgeräts ausfindig zu machen.
Zusammengefasst: Ein Nachtsichtgerät kann nur das sehen, was Licht reflektiert. Wärmebildgeräte hingegen nutzen Infrarotstrahlung, um die Wärmesignaturen von Objekten darzustellen.
Die Funktionsweise eines Nachtsichtgerätes
Die Funktionsweise eines Nachtsichtgeräts kann durch den Ausdruck "Restlichtverstärker" kurz beschrieben werden. Aber was genau passiert bei dieser Verstärkung?
In der Praxis gibt es verschiedene Generationen von Nachtsichtgeräten. Ältere Modelle, die zunächst im militärischen Bereich verwendet wurden, basieren alle auf einer Vakuum-Elektronenröhre.
Diese Röhre wird unter Strom gesetzt. Die darin enthaltene Fotokathode ist sehr lichtempfindlich und kann Elektronen aus dem vorhandenen Restlicht sammeln. Diese Elektronen werden durch ein elektrisches Feld gelenkt und erzeugen auf einer Phosphorschicht ein für das menschliche Auge sichtbares Bild.
Moderne Nachtsichtgeräte verwenden lichtempfindliche Halbleiterelemente. Das Licht wird auf eine Matrix dieser Elemente gerichtet und erzeugt einen elektrischen Ausgang. Das Bild wird normalerweise auf einem LCD-Bildschirm dargestellt. Mit Speichermedien wie SD-Karten können Bilder oder Videos für spätere Analysen gespeichert werden.
Aber warum erscheinen Bilder im Nachtsichtgerät grün?
Um ihre Funktion als Restlichtverstärker zu erfüllen, werden die Farbkomponenten insgesamt verschoben. Der Rotanteil wird in Infrarot umgewandelt und der Blauanteil verschiebt sich in Richtung Grün. Die aus Filmen bekannten grünen und oft sehr unscharfen Bilder entsprechen jedoch nicht mehr dem heutigen Standard. Ein digitales Nachtsichtgerät kann heutzutage Fotos und Videos in hoher Qualität (auch in Full HD) und mit dem vollständigen Farbspektrum darstellen.
Nachtsichtgerät kaufen - worauf sollte ich achten?
Die 10 Faktoren für das richtige Nachtsichtgerät:
Bei der Auswahl eines Nachtsichtgeräts für die Jagd gibt es mehrere Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten:
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Art des Gerätes: Es gibt verschiedene Arten von Nachtsichtgeräten - einschließlich Monokularen, Binokularen, Nachtsichtbrillen und aufsetzbaren Geräten für vorhandene Optik. Jeder Typ hat Vor- und Nachteile, und die beste Wahl hängt von Ihren spezifischen Bedürfnissen ab.
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Technologie: Die Technologie der Nachtsichtgeräte kann sich in Röhren- und digitale Technologie unterteilen. Beide haben ihre Vorzüge und es kommt darauf an, welche Anforderungen Sie haben.
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Generation: Nachtsichtgeräte sind in verschiedenen "Generationen" erhältlich, wobei jede Generation Verbesserungen in Bildqualität und Leistung bietet. Die neuesten Generationen bieten die beste Leistung, sind aber auch teurer.
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Reichweite: Je nachdem, wie Sie das Gerät verwenden möchten, ist die Reichweite wichtig. Einige Geräte sind besser für kurze Distanzen geeignet, während andere auch auf große Distanzen klare Bilder liefern.
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Haltbarkeit und Wetterbeständigkeit: Da Sie Ihr Nachtsichtgerät wahrscheinlich in rauen Bedingungen verwenden werden, ist es wichtig, ein robustes und wetterfestes Modell zu wählen.
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Bildqualität und Auflösung: Ein gutes Nachtsichtgerät sollte klare und detaillierte Bilder liefern. Die Auflösung, gemessen in Linien pro Millimeter (lp/mm), kann ein Anhaltspunkt für die Bildqualität sein.
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Montage-Optionen: Wenn Sie vorhaben, das Nachtsichtgerät an einer Waffe zu befestigen, müssen Sie sicherstellen, dass es mit der entsprechenden Montageoption geliefert wird oder kompatibel ist.
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Batterielebensdauer: Ein Nachtsichtgerät sollte eine ausreichende Batterielebensdauer für Ihre Bedürfnisse haben. Einige Modelle haben einen austauschbaren Akku, was besonders praktisch sein kann.
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Preis: Nachtsichtgeräte können je nach Art und Qualität stark im Preis variieren. Stellen Sie sicher, dass Sie ein Gerät wählen, das Ihren Anforderungen entspricht und gleichzeitig in Ihr Budget passt.
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Gesetzeslage: In einigen Ländern oder Regionen kann die Verwendung von Nachtsichtgeräten gesetzlich eingeschränkt sein. Informieren Sie sich daher vor dem Kauf über die spezifischen Vorschriften in Ihrer Region.
Welches ist das beste Nachtsichtgerät in 2023?
Die erstklassigen digitalen Nachtsichtgeräte der vierten Generation stehen ausschließlich dem Militär zur Verfügung. Auch die hochwertigen Geräte der dritten Generation sind für den zivilen Gebrauch praktisch unzugänglich, obwohl einige nicht seriöse Anbieter gelegentlich das Gegenteil behaupten könnten. Nachtsichtgeräte, die mit einer hochqualitativen Röhre der Generation 2 oder 2+ und einer exzellenten Optik ausgestattet sind, stellen eine hervorragende Wahl dar. Sie ermöglichen es, nachts detailreiche und kontraststarke Bilder selbst auf größere Distanzen zu erfassen. Unter optimalen Bedingungen und mit einem starken Infrarot- oder Laser-Aufheller kann der Anwendungsbereich sogar auf mehrere hundert Meter ausgedehnt werden. Alte Geräte der Generation 1 und 0 weisen jedoch eine schnell abnehmende Leistung und Lebensdauer auf.
Die Generationenbezeichnung bei Nachtsichtgeräten kennzeichnet den technologischen Fortschritt und damit die Leistungsstärke dieser Geräte. In der Regel bezieht sich der Anwendungsbereich hauptsächlich auf die Generationen 1 und 2 bis 2+, da die modernsten Geräte der dritten Generation für Zivilisten praktisch unzugänglich sind und die Generation 0 eher in Technikmuseen zu finden ist.
Es ist wichtig zu bemerken, dass die Angabe der Generation keinen absoluten Leistungsindikator für ein Nachtsichtgerät darstellt, da die Leistungsfähigkeit innerhalb einer Generation erheblich variieren kann.
Selbst zwischen einzelnen Röhren desselben Typs und Herstellers kann es merkliche Qualitätsunterschiede geben. Geräte der ersten Generation können das Restlicht etwa 1000- bis 8000-fach verstärken und haben eine Lebensdauer von 1000 bis 2000 Stunden. Geräte der zweiten Generation können das Licht 10.000- bis 15.000-fach verstärken und halten bis zu 15.000 Stunden.
Die Preise für Nachtsichtgeräte variieren erheblich:
Es gibt Modelle, die nur ein paar hundert Euro kosten, während andere mehrere tausend Euro kosten können. Leider spiegelt diese große Preisspanne auch die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der Geräte wider. Kaum ein anderer Bereich bestätigt so sehr die Regel: Man erhält, wofür man bezahlt. Die Bildqualität kann zwischen einem günstigen und einem teureren Modell erheblich variieren.
Die Qualität der Bildwandler-Röhre und der Optik bestimmt, ob man lediglich einen unscharfen Fleck erkennt oder ob man sogar bei tiefster Nacht kleinste Details sehen kann. Daher sollte man sich vor dem Kauf eines Nachtsichtgeräts überlegen, wofür man es nutzen möchte und was einem dies wert ist. Für eine grobe Orientierung im Nahbereich könnte ein günstiges Gerät ausreichend sein. Wer jedoch auf größere Distanz kleinste Details erkennen möchte, wird wahrscheinlich mehr investieren müssen.