Was Sie über Wärmebild Vorsatzgeräte wissen sollten:
1. Wie montiere ich ein Wärmebildvorsatzgerät für die Jagd auf meinem Zielfernrohr?
2. Müssen Wärmebildvorsatzgeräte für die Jagd eingeschossen werden?
3. Wie schieße ich Wärmebildvorsatzgeräte ein?
4. Wie stelle ich die wiederholgenaue Montage sicher?
5. Wie lange ist die Akku-Laufzeit von Vorsatzgeräten?
6. Wie wirkt sich die Vergrößerung der Tageslichtoptik auf Wärmebild-Vorsatzgeräte aus?
7. Wie bedient man Wärmebild-Vorsatzgeräte?
8. Vorteile einer Wärmbildkamera bzw. eines Wärmebild Vorsatzgeräts
9. Wärmbildvorsatzgeräte in der jagdlichen Praxis
10. Wärmebild Vorsatzgerät oder doch lieber ein Nachsichtvorsatzgerät
10.1 Restlichtverstärker (klassisches Nachtsichtgerät)
10.2 Digitales Nachtsichtgerät
11. Welches Wärmebildvorsatzgerät ist das richtige für mich?
12. Sehr gute Mittelklasse Wärmebild Vorsatzgeräte
13. Worauf ist beim Kauf eines Wärmebildvorsatzgerätes zu achten?
14. Wärmebild Vorsatzgeräte sind auch als Wärmbildkameras nutzbar
Wie montiere ich ein Wärmebildvorsatzgerät für die Jagd auf meinem Zielfernrohr?
Ein Wärmebild-Vorsatzgerät wird immer vorne auf dem Zielfernrohr, also auf dem Objektiv montiert und ist somit dem Zielfernrohr vorgelagert. Die Befestigung am Objektiv erfolgt mittels eines Adapters. Für manche Vorsatzgeräte ist ggf. zusätzlich ein Reduzier-Adapter nötig. Einfach und schnell sind sogenannte Klemmadapter, die fest mit dem Wärmebild Vorsatzgerät verbunden werden.
Jetzt nur das Wärmebildgerät mittels des Klemmadapters (z. B. von Rusan oder Smartclip) auf das Zielfernrohr aufstecken und den Bügel des Klemmadapters umlegen – fertig für die Jagd! Beim Kauf ist hier zu beachten, dass der Objektiv-Außendurchmesser des verwendeten Zielfernrohres gemessen wird, um den Umfang des benötigten Adapterrings (z. B. Klemmadapter) zu kennen und den richtigen Adapterring zu bestellen, falls nicht im Lieferumfang enthalten.
Bei Duo-Verbindern, wie z. B. Telefix (Präzise Jagen) verbleibt der Klemmadapter auf der Tagesoptik. Das Aufsetzen erfolgt durch drehen bis zum Einrasten und damit wesentlich einfacher als bei "einfachen" Klemmadaptern.
Bitte beachten: Die Klemmkraft des Adapters so einstellen, dass das Vorsatzgerät nicht mit der Hand vom Zielfernrohr abgezogen werden kann. Sonst besteht die Gefahr, dass sich das Wärmebild-Vorsatzgerät nach einer Schussabgabe verschiebt und sich die Trefferlage dadurch verändert.
Sollten Sie hier Fragen haben, welcher Adapter der für Sie richtige ist, stehen wir Ihnen gerne jederzeit per Chat (unten rechts) oder telefonisch zur Verfügung.
Beispiel: Montageanleitung für die HICMICRO Thunder Serie
Müssen Wärmebildvorsatzgeräte für die Jagd eingeschossen werden?
Das Wärmebildvorsatzgerät muss einmalig auf das montierte Zielfernrohr kalibriert werden. D. h. über das Menü des Vorsatzgeräts muss das Fadenkreuz mit dem Fadenkreuz (Absehen) des Zielfernrohres übereinandergelegt werden. Die Kalibrierung stellt die Treffgenauigkeit sicher.
Das gelingt am besten auf dem Schießstand mit eingespannter Waffe oder fester Auflage. Womit auch schon die Frage nach dem Einschießen beantwortet, ist: Ja, die Waffe muss eingeschossen werden.
Wie schieße ich Wärmebildvorsatzgeräte ein?
Zum Einschießen eignen sich Wärme-Pads, die auf die Zielscheibe geklebt werden, besser noch Zielscheibe auf eine Styroporplatte kleben, in der Mitte ein Loch z. B. 3 cm x 3 cm schneiden und dahinter das Wärme-Pad kleben. Mit der nun passenden Wärmesignatur für das Wärmbildgerät kann's losgehen.
Für den ersten Schuss auf die Zielscheibe (mit Wärme-Pad) empfiehlt sich eine Entfernung von 50 m. Je nach Treffpunktlage muss jetzt der Bildausschnitt des Wärmbildvorsatzgerätes über das Menü des Gerätes nachjustiert werden. Der Hersteller gibt hier in der Regel an, wie viel cm pro Verschiebungsklick des Bildausschnittes auf 50 m bzw. 100 m nachkorrigiert wird.
Beispiel: Pro Verschiebungsklick werden auf 50 m 1,4 cm nachkorrigiert.
Bei 2 cm Abweichung muss ein Verschiebungsklick und bei 3 cm Abweichung, müssen 2 Verschiebungsklicks nachkorrigiert werden. Nun folgt der nächste Probeschuss. Anschließend kann die Entfernung auf 100 m erweitert und ggf. nochmals nachkorrigiert werden. In der Regel ist das Wärmebildvorsatzgerät nach 3 - 4 Probeschüssen und Korrekturen eingeschossen.
Wie stelle ich sicher, dass mein Wärmebild-Vorsatzgerät wiederholgenau abgenommen und wieder aufgesetzt wird?
Die erste Voraussetzung ist hierbei, dass das Zielfernrohr Fleck schießt, besser gesagt perfekt eingeschossen ist.
Zweitens muss eine qualitativ hochwertige Verbindung, wie wir sie hier im Shop anbieten, verwendet werden. Nach der Montage des Wärmebild-Vorsatzgeräts sollte man einen Streukreis von ca. 5 cm auf einer Schussentfernung von 100 m erreichen. Dies zuerst unabhängig davon, ob die Trefferlage mit dem Zielpunkt übereinstimmt. Ist das der Fall, so ist das Wärmebildvorsatzgerät wiederholgenau montiert.
Ist dies nicht der Fall, sollte die Verbindung zwischen Zielfernrohr und Vorsatzgerät auf Festigkeit geprüft werden.
Jetzt folgt das Einschießen und Kalibrieren wie bereits oben im Punkt 3. Wie schieße ich Wärmebildvorsatzgeräte ein? beschrieben.
Bevor das Wärmbildvorsatzgerät nach dem Einschießen abgenommen wird, empfiehlt es sich, bei den Klemmadaptern von Rusan und Smartclip z. B. mit einem Markierungsstift, alle beweglichen Verbindungsstücke sowohl auf dem Zielfernrohr als auch auf dem Adapter zu markieren, damit das Wärmebild Vorsatzgerät bei der nächsten Montage wieder exakt so auf dem Zielfernrohr aufgesetzt wird. Dies ist essenziell wichtig, damit die Treffpunktlage (wie eingeschossen) eingehalten wird.
Wird das Vorsatzgerät nachts, bei Dunkelheit aufgesetzt, kann es doch schon mal zu Verkantungen, bzw. zu nicht optimal aufgesetzten Klemmadaptern kommen, sodass die Gefahr einer Treffpunktverlagerung gegeben ist.
Bei Duo-Verbindern, wie z. B. Telefix (Präzise Jagen), muss keine Markierung auf der Optik und dem Adapter angebracht werden, da hier der Klemmadapter auf dem Zielfernrohr und der Bajonett-Ring auf dem Vorsatzgerät verbleibt. Das Aufsetzen und Abnehmen erfolgt durch einfaches Aufdrehen des Vorsatzgerätes, bis das Einrastgeräusch zu hören ist. Dadurch wird eine exaktes und wiederholgenaues wieder aufsetzen des Vorsatzgerätes gewährleistet.
Die Wiederholgenauigkeit des Adaptersystems bedeutet also, dass das eingeschossene Vorsatzgerät abgenommen und wieder aufgesetzt werden kann und die Treffpunktlage dabei gleichgeblieben ist.
Wie lange ist die Akku-Laufzeit von Wärmebild Vorsatzgeräten?
Grundsätzlich ist ein vollgeladener Akku bei allen Herstellern für einen Ansitz ausreichend, da das Gerät nur eingeschaltet wird, wenn man auch tatsächlich in den Anschlag geht. Es gibt verschiedene Lösungen, um die Akkulaufzeit zu erhöhen: Bei den meisten Geräten kommen Wechselakkus zum Einsatz. In der Regel ist das ein CR123A oder ein 18650 er Akku. Lahoux bietet z. B. ein Batteriefach-Extender Set (inkl. 2x 16650 Akkus) an. Bei einigen Geräten kommen auch Akku-Packs mit längerer Akku-Laufzeit zum Einsatz. Grundsätzlich können wir gerade die 18650er Akkus aufgrund der längeren Laufzeit empfehlen.
Wie wirkt sich die Vergrößerung der Tageslichtoptik auf Wärmebild-Vorsatzgeräte aus?
Hier muss man sich die Funktionsweise der Vergrößerung der Tageslichtoptik vor Augen führen: Die Vergrößerung der Tageslichtoptik bewirkt ein "Hineinzoomen" in das Display des Wärmebild Vorsatzgerätes.
Wird also eine zu große Vergrößerung des Zielfernrohrs verwendet, so sieht man am Ende nur einen Ausschnitt des Displays. Erfahrungsgemäß ist eine 2-fache bis 3-fache Vergrößerung ideal, um das gesamte Display der Kamera zu sehen. Mit einer variablen Vergrößerung von 2-fach bis 8-fach ist man unseres Erachtens bestens aufgestellt. Eine höhere Vergrößerung als 8-fach führt nur zu einem verpixelten Bild, aus dem man keinen Mehrwert mehr gewinnen kann.
Wie bedient man Wärmebild-Vorsatzgeräte?
Grundsätzlich verfügen alle Geräte über ein System, um die Treffpunktlage anzupassen. Dies ist Voraussetzung für ein genaues Einschießen.
Bei der Art der Bedienung gibt es jedoch Unterschiede. Entweder es werden einfache Taster oder auch Dreh-Druck-Knöpfe verwendet. Hier kommt es auf persönliche Vorlieben an, was einem besser liegt. Über die Menüs sind verschiedene Einstellungsmöglichkeiten möglich.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Fokus Einstellung des Vorsatzgeräts. In der Regel gibt es zwei Varianten. Entweder die Fokus Einstellung befindet sich hinten am Gerät (nach dem Zielfernrohr) oder am Ende des Geräts. Was besser ist, ist wieder persönliche Ansichtssache. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass ein näher zum Jäger hin positionierter Fokus Ring einfacher einzustellen ist, da bei einer langen Tageslichtoptik plus dem Fokus Ring am Ende des Vorsatzgerätes schnell auch mal die Armlänge für die Einstellung zu kurz werden kann.
Vorteile einer Wärmbildkamera bzw. eines Wärmebild Vorsatzgeräts
Der Vorteil liegt natürlich auf der Hand. Mit einem Wärmebildvorsatzgerät wird jede, noch so schwache Wärmequelle sofort sichtbar. Im Gegensatz zu Nachtsichgeräten, die mit IR-Strahlern arbeiten, sieht man auf der Jagd mit Wärmebildvorsatztechnik auch Wild, das dem geübten Auge verborgen bleiben würde. Und das nicht nur nachts, sondern auch am helllichten Tage bei bestem Wetter.
Wärmbildvorsatzgeräte in der jagdlichen Praxis
Oft besitzen Jäger, die ein Wärmebild Vorsatzgerät haben, auch eine Wärmebildkamera (Beobachtungsgerät). Diese Kombination ist ideal, da sich das Auge vom Beobachten zum Zielen nicht auf eine andere Helligkeit einstellen muss. Wird hingegen ein Wärmebild Vorsatzgerät in Kombination mit einem Nachtsicht-Beobachtungsgerät verwendet, führt dies dazu, dass sich das Auge beim Wechsel von einem Gerät zum anderen immer wieder an die unterschiedliche Helligkeit anpassen muss.
Wärmebild Vorsatzgerät oder doch lieber ein Nachsichtvorsatzgerät für die Jagd online kaufen?
Beschäftigt man sich mit dem Thema Schwarzwildbejagung bei Nacht, landet man ganz schnell beim Thema Ausrüstung: Nachtsichtgerät oder Wärmebildkamera? Bei den Nachtsichtgeräten wird zwischen zwei Technologien unterschieden: Restlichtverstärker (das ist das klassische Nachtsichtgerät) und digitale Nachtsichtgeräte (IR-Kamera), beide können mit einem IR-Aufheller ergänzt werden. Nachfolgend ein Schnell-Vergleich (Test) der verschiedenen Nachtsichtgeräte und Wärmebildgeräte für die Jagd.
Restlichtverstärker (klassisches Nachtsichtgerät)
- Nutzt das Restlicht und ggf. IR-Lampe
- Zum Einsatz kommen entsprechende Röhren, die das Restlicht verstärken
- Einfache Bedienung
- Bei genügend Restlicht, bzw. mit IR-Lampe sieht man so gut wie tagsüber mit bloßem Auge
- Ohne Restlicht (also bei absoluter Dunkelheit) und ohne IR-Aufheller erkennt man nichts mehr
- Kann nur nachts eingesetzt werden
- Qualitativ hochwertige Geräte kosten mehrere tausend Euro
z. B. Jahnke DJ-8 NSV oder Lahoux Nachtsicht Vorsatzgeräte
Digitales Nachtsichtgerät
- Digitale Nachtsichtgeräte verstärken vorhandenes Restlicht digital mittels CCD- oder CMOS-Sensoren (Bilddarstellungssensoren).
- Die Oberfläche des Sensors wandelt das auftreffende Licht in elektrische Signale um.
- Ein Prozessor rechnet die elektrischen Signale in eine Bild um, das auf dem Display angezeigt wird.
- Deutlich mehr technische Funktionen als klassische Nachtsichttechnik
- Ohne Restlicht oder IR-Aufheller erkennt man nichts mehr
- Sehr günstige Technik, gute Qualität bekommt man bereits unter 1.000 EUR
z. B. Pard NV007S oder das neue Cheetah von HIKMICRO
Wärmebildgeräte
- Geringste Wärmesignaturen werden in ein optisch sichtbares Bild umgewandelt
- Viel Einstellungsmöglichkeiten und technische Funktionen
- Man sieht mehr als mit dem Auge - jede kleinste Wärmequelle ist sofort sichbar
- Einsatz bei Tag und Nacht hilfreich
z. B. HIKMICRO Thunder Vorsatzgeräte oder Lahoux Vorsatzgeräte
Welches Wärmebildvorsatzgerät ist das richtige für mich?
Hier sollten das Jagdrevier und die eigenen Ansprüche an das Gerät als Orientierung dienen. Sollen Sauen auf bis zu 100 m angesprochen werden, so ist ein günstiges Vorsatzgerät vollkommen ausreichend. Das HIKMICRO Wärmebild-Vorsatzgerät Thunder Pro TE19C Wärmebildvorsatzgerät ist zum Beispiel so ein preislich günstiges Gerät. Ein Gerät der Premiumklasse ist zum Beispiel das HIKMICRO Thunder Pro TQ50C Wärmebildvorsatzgerät oder das LAHOUX Clip Elite 50 Wärmebildvorsatzgerät. Lahoux ist vor allem durch seine erstklassigen Nachtsichtgeräte bekannt geworden und bietet jetzt auch exzellente Wärmebildgeräte als Vorsatz auf dem Zielfernrohr an.
Sehr gute Mittelklasse Wärmebild Vorsatzgeräte
Sehr gute Mittelklasse Wärmebild Vorsatzgeräte sind z. B. das HIKMICRO Wärmebild-Vorsatzgerät Thunder TH35PC. Grundsätzlich lässt sich festhalten, je teurer das Gerät, umso hochwertigere Komponenten wurden verbaut und umso besser ist die Leistung der Wärmebildtechnik. Alle hier genannten Geräte für die Schwarzwild- und Raubwildbejagung gibt es hier im Online Shop zu kaufen.
Worauf ist beim Kauf eines Wärmebildvorsatzgerätes zu achten?
Neben dem persönlichen Budget ist entscheidend, welche Ansprüche an das Wärmebildvorsatzgerät gestellt werden. Einige Jäger bevorzugen bestimmte Marken wie Leica, Noblex, Zeiss, Liemke (z. B. Merlin), HIKMICRO, Pulsar etc. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, je höher der Preis, umso teurere Komponenten wurden verbaut, umso besser ist die Erkennungsreichweite, die Detailgenauigkeit und die mögliche Schussentfernung.
Auch das Gewicht des Wärmebildvorsatzgerätes sollte nicht zu groß sein, damit keine zu große Belastung auf das Zielfernrohr kommt. Eine ausreichend lange Akku-Laufzeit oder ggf. auch Wechsel-Akkus sind ein zusätzliches Plus.
Wärmebild Vorsatzgeräte sind auch als Wärmbildkameras nutzbar
Viele Wärmebildvorsatzgeräte können auch als „normale“ Wärmebildkamera verwendet werden. Diese Eigenschaft wird als Dual-Use bezeichnet. In der Regel wird hier okularseitig nur die Augenmuschel mit der Bajonettaufnahme getauscht und so wird dank Dual-Use-Funktion aus einem Wärmebild-Beobachtungsgerät (Wärmebildkamera) im Handumdrehen ein Wärmbildvorsatzgerät. Ein sehr nützliches Feature!
Ist die Augenmuschel oder oft auch Eyepiece, Viewfinder oder kurz View genannt, nicht im Lieferumfang enthalten, wie z. B. bei den HIKMICRO Thunder Wärmbildvorsatzgeräten, so kann es separat als Wärmebild Zubehör gekauft werden.
Hier als Beispiel das Eyepiece für Hikmicro Thunder Geräte: Eyepiece / Viewfinder für Hikmicro Thunder
(Auf dem Bild ein Eyepiece oder auch View genannt, passend für die Hikmicro Thunder Serie)